Geht es euch auch so? Man hat auf einmal einen Duft in der Nase und sofort fallen einem
längst vergessene Dinge ein. So ging es mir vor kurzem mit dem Duft nach Himbeergelee.
Hmmmmmm! Natürlich habe ich daraufhin gleich welchen gemacht und mit gefrorenen
Himbeeren geht es eigentlich auch ganz gut. Meine Oma Friedericke hat ihn jeden Sommer
aus frischen Himbeeren bereitet. Himmlisch!! Und dann gab sie uns gezuckerte Kondensmilch
darüber - ein Gedicht! Geliebt habe ich auch ihre Quarkschnitten mit Zucker bestreut! Einfach
und so gut! Um Kalorien hat sich keiner ein Kopf gemacht und ich war eh immer ein Strich in
der Landschaft. Sie wohnte in einer kleinen alten Mietwohnung im Stadtzentrum.
Hinterm Haus war ein Garten. Und der Hausbesitzer hat ihr erlaubt dort Himbeeren zu pflücken.
Sie war Schneiderin und am interessantesten fand ich ihren riesigen Magneten mit dem ich zwischen
den ausgetretenen alten Dielen in den Fugen nach Stecknadeln gesucht habe. Stecknadeln waren rar.
Wie alles in der DDR.
Achja, bei ihr habe ich zu gern gespielt und das Nähen hat sie mir damals auch beigebracht.
Da ich in einer typischen Platte groß geworden bin, war das kleine alte Haus eine andere Welt für
mich. Allerdings fand ich es auch in unserer Platte immer super. Alle meine Klassenkameraden lebten
so und unsere Eltern waren froh, dass sie so eine schöne große Wohnung mit viel Platz, Helligkeit,
Fernwärme und fließend warmen Wasser bekommen haben. Nunja, alles war ein wenig kahl.
Und der Blick aus dem Fenster war nicht so die Welt. Aber hey, es war unser zu Hause :-)))
Und meine Mama hat es uns so gemütlich gemacht!
Außerdem hatten meine Eltern einen Schrebergarten. Und jedes Wochenende und in den Ferien
ging es mit Sack und Pack, Vogelkäfig und Wellensittich nach draußen. In der Laube wurde
übernachtet und wir waren den ganzen Tag im Freien.
Der Garten war wunderschön, da gab es Himbeeren Kirschen, Erdbeeren, Johannisbeeren,
Gemüse und die schönsten Blumen. Ich hatte auch ein kleines Beet und durfte etwas sähen.
Bei meiner anderen Oma, Oma Hilde war ich aber auch zu gern zu Besuch. Sie hatte einen Terrier.
Keine Ahnung ob er ein Airedale war, er war trotzdem so süß wie die Bente und hieß Jonny.
Darum werde ich heute noch bei Terriergesichtern und besonders bei Bentebildern total schwach
Oma Hilde und Jonny lebten direkt an einem riesigen Wald und bei ihr war ich jedes Jahr für
2-3 Wochen. Wir sind den ganzen Tag mit Jonny durch den Wald gestromert und haben Pilze
gesammelt. Und abends durfte ich bis in die Puppen aufbleiben und lesen so viel ich wollte und
fernsehen ... Westfernsehen!!! Wow!
Das war schon eine andere Welt. Bei uns zu Hause hatten wir keinen Westfernsehempfang.
Aber meine Oma wohnte ja in der Nähe von Berlin. :-)
Achja, die Kindheit ist wohl einfach die aller, allerschönste Zeit :-)
Liebe Urte,
AntwortenLöschendie Kindheitserinnerungen sollten wir uns immer bewahren... und ja: mancher Duft lässt die alten Gefühle aufkommen und das ist wunderschön.
Hat Deine Oma auch die Himbeeren über Nacht in einem Tuch, das zwischen Stuhlbeinen festgeknotet war, abtropfen lassen? Dann duftete die ganze Wohnung nach Himbeeren und es gab immer diesen leckeren Saft....
Lg, Tanja
Tja, liebe Urte, da waren wir wohl beide Draußen-Kinder mit frühkindlicher Gartenerfahrung. Und da bei uns die Grenze auch nicht weit entfernt war, habe ich zu 'Besuch im Märchenland', 'das Sandmännchen' und die Flimmerstunde geliebt ;-)
AntwortenLöschenLG Silke
Liebe Urte,
AntwortenLöschenmit deinem schönen Post weckst du viele Erinnerungen an früher.
Sie sind im Herzen.
Sonnige Grüße
Elisabeth
Meine liebe Urte, da haben wir doch wirklich viel gemeinsam *freu*. In der Platte bin ich nicht groß geworden, sondern in der kleineren Ausgabe der Wohnblöcke. Aber meine Eltern hatten auch eine Garten in der Sächsischen Schweiz, und da ging es am Wochenende immer hin. Und wow, auch eine Oma von mir lebte in Berlin, und so konnte ich wenigstens einmal im Monat Westfernsehen gucken - ich komme ja aus dem "Tal der Ahnungslosen". Aber ich glaube, ich hatte eine wunderbare Kindheit - und nur darauf kommt es an:-))). Ganz viele Grüße sendet dir Daniela (PS: Dein post schreibt mir aus´m Herzen <3)
AntwortenLöschenach wie schön, die guten alten zeiten... wären doch all die lieben menschen noch da!!
AntwortenLöschendanke dir liebe urte für dein Kärtchen, du hast mir grosse Freude bereitet!
herzlichst moni
Ach ist das ein herrlich schönes nostalgisches Posting mit wunderbaren Bildern - wie Westfernsehen *lach*
AntwortenLöschenNun, ein Airedale war der Jonny nicht, aber das ist ja auch egal - er war ein freundlicher, der so viele schöne Erinnerungen hinterlassen hat, nur das ist wichtig.
Liebe Grüße - Monika mit Bente
Ach wie schön...die kleine Urte...Ich habe wunderbare Erinnerungen an meine Kindheit bei meinen Großeltern in Freiberg...so schön! Im Gegensatz zu Monika denke ich schon, dass es ein Airedale-Terrier-(Mix) war...;-) Man darf ja auch nicht vergessen, dass sich viele Hunderassen im Laufe der Zeit ein wenig gewandelt haben...LG Lotta.
AntwortenLöschenDas wird wohl ein Irish Terrier gewesen sein,nicht so förmlich getrimmt.Die sind ganz sandbraun,auf deinem Foto gut zu sehen.Ganz tolle Hunde.Airdale sehen schon immer wie die jetztigen Airdales aus...die haben eine schwarze Decke,sind also zweifarbig laut Rassemerkmal.
AntwortenLöschenEine schöne Kinderbilder -Nostalgie zeigst du da,und der Ausblick war ja erste Sahne.
LGKatja
Schön, wie du von deiner Kindheit sprichst, so liebevoll. Ich hör dir gerne zu.
AntwortenLöschenSigrun
Liebe Urte,
AntwortenLöschenwas für ein wundervoller Post!!! Ich hätte noch so viel mehr lesen und schauen können :o)
Eigentlich sprudele ich über vor Worten, aber ich will Dir das Kommentarfeld nicht total füllen ;o) Das Photo, auf dem Du so niedlich im Sommerkleid vor den ordentlich in Reihe gepflanzten Rosen stehst (das war damals wohl so, auch im Westen ;o)) finde ich zauberhaft! Ein bißchen Erschrecken habe ich schon bei der Sicht aus und der Sicht auf Deine Platte... uiuiui! Ich bin immer total ländlich und einzelhäusig aufgewachsen, wenn vielleicht auch nicht immer so harmonisch. Was lernen wir daraus? Alleine das Herz ist wichtig! Und das Haus, in dem Deine Oma gewohnt hat ist ja sehr schön. Die alte Haustüre und die tollen Fenster...!
Ich glaube, ich schreibe doch zu viel. Ich bin eine alte Plaudertasche! Auf alle Fälle habe ich nun Lust auch über das Leben bei den Omas zu schreiben. Ich glaube, das folgt bald!
Ach, und Himbeergelee mit Dosenmilch finde ich ja mal eine tolle Kombi ;o) Ich mag Dosenmilch immer noch, aber kaum mehr, außer den Alten, hat sie im Haus. Wir auch nicht.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und viele Momente, die Deinen Kindern später auch solche Wonne bereiten ♥ Elke
Liebe Urte,
AntwortenLöschenja, ein wundervoller Post, da kommen auch bei mir viele Erinnerungen auf.... die Bilder von Dir sind allerliebst, vor allem das mit dem weißen Kleidchen *lächel*
Himbeergelee, oh ja, da kommt mir auch sofort der Duft in die Nase .......
Danke für die Reise in die Kindheit ....
Ich wünsche Dir ein wunderschönes und sonniges Wochenende!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
liebe urte :) so ein schöner post!!!! da werde ich auch direkt nachdenklich... und es muss nicht ein duft sein, es kann auch mal ein geräusch sein und man fühlt sich wie damals. letzten sommer weckte mich ein nachbars hahngeschrei... da ich noch ein bisschen im traum war, dachte ich ich wäre bei meiner oma auf dem bauernhof und kind :)
AntwortenLöschenliebe grüße und ein schönes wochenende von aneta
Mist, mein Kommentar ist weg! Aber ich hab ihn zum Glück vor dem Posten kopiert:
AntwortenLöschenLiebe Urte, das war ein schöner Rückblick, und mir sind eben selbst einige Kindheitsbilder hochgestiegen. (Wir lebten zwar nicht in einer DDR-Platte, aber in einem Gemeindebau - sprich sozialer Wohnbau - in einem Wiener Arbeiterviertel und viel Geld war auch nie da. Leider auch kein Schrebergarten, aber meine große Oma hatte einen. Allerdings ohne Himbeeren, schade. Sie konnte nicht so gut mit Kindern umgehen, aber einiges (wie Kochen) habe ich doch auch bei ihr gelernt. Und sie besaß sogar sehr früh einen Farbfernseher, einen der ersten im Umkreis! Allerdings waren die Farben total falsch eingestellt ;o) Die andere, die kleine Oma, hatte nur einen Schwarzweißfernseher, bei dem bloß eines von zwei Programmen reinging, und selbst da "grieselte" das Bild, aber trotzdem war ich lieber bei ihr...
Deine Kindheitsbilder sind entzückend - und deine Rosenliebe*) wird ja fast durch jedes davon erklärt, denn ich sehe so ziemlich überall welche im Hintergrund - und bei dem einen mit dem Plattenbau hinten ist es ein Rosenstoff oder Jäckchen auf dem Stuhl! Der Hund war auch entzückend - sieht der süßen Bente wirklich sehr ähnlich!!!
*) Bei meinem heutigen Posting musste ich übrigens auch gleich an dich denken - ein Gastposting bei dir habe ich bis jetzt ja noch immer nicht geschafft, aber heute geht es immerhin ebenfalls "rosig" bei mir zu...
Alles Liebe und Happy Weekend
mit Himbeergelee und schönen Erinnerungen, Traude
✿ܓܓ✿ܓ✿ܓ✿ ♥♥♥♥ ܓܓ✿ܓ✿ܓ
Liebe Urte,
AntwortenLöschenja,manchmal möchte ich auch wieder Kind sein und einfach in den Tag hinein leben!
Schön, wenn man wenigstens noch in der Erinnerung schwelgen kann:)
Gerne denk ich noch an die vielen Stunden in der Natur in den Sommerferien bei Oma mit meinen Cousins und Cousinen.
Mit einem Collie und Katzen bin ich auch aufgewachsen.
Dein Foto vor dem Rosenbeet find ich am schönsten!
Ganz liebe Grüße von
Kristin
Liebe Urte,
AntwortenLöschenähnliche Erinnerungen habe ich auch, wenn ich an eine alte Frau bei uns im Dorf denke, Sie war zwar nicht mehr Oma (die starb bereits als ich drei war), aber wenn ich bei ihr war, war vieles anders als zu Hause.
Und ein paar Fotos gibt es so ähnlich auch in meinem Kindheitsalbum. Ich bin nicht in der Platte groß geworden, sondern mit Westfernsehen in der Nähe von Berlin, aber mein Opa wohnte bald in der Platte in Frankfurt/O.
Beim Anblick deines Einschulungsfotos werden ganz viele eigene Erinnerungen wach. In welchem Jahr wurdest du eingeschult?
Liebe Grüße
Nula
Wow, was für eine Zeitreise, Omas Fenster sind wunderhübsch und nein, euer Fensterblick ist wirklich nicht erfreulich gewesen, aber die kleine Urte war eine liebe, süße Maus!
AntwortenLöschenSchönes Wochenende,
Heidi
Hallo Urte,
AntwortenLöschenherrlich, diese alten Bilder - bis auf den Blick aus dem Fenster vielleicht.
Das ist schon faszinierend, wie die Erinnerungen beim kleinsten Duft oder auch einem Lied wieder zutage treten.
VG
Elke
Ja, das kenn ich! Essen versetzt mich auch sehr leicht in damalige Gedanken!
AntwortenLöschenOh, Himbeergelee - gab´s immer bei meiner Tante, weckt also auch bei mir Kindheitserinnerungen.
AntwortenLöschenDeine alten Bilder sind einfach wunderbar - am schönsten find ich das Einschulungsbild und das am Rosenbeet.
Liebe Grüße
Christiane
Oh, das sind ganz süsse Kindheitserinnerungsfotos! Ja, Du hast recht, es gibt Düft, die rufen einem gleich wieder Bilder in den Kopf. Herrlich! Bei mir ist es ein Heidelbeer-Birchermüesli, das gleich Erinnerungen an einen warmen Sommerabend auf der Terrasse im Elternhaus wachrufen.
AntwortenLöschenDie Bentebilder sind auch ohne eigene Erinnerungen immer wieder ganz zauberhaft.
En liebe Gruess
Alex
Himbeergelee, oh was für eine tolle Idee. Das habe ich tatsächlich das letzte Mal in meiner Kindheit gegessen.
AntwortenLöschenDas werde ich auf jeden Fall diese Woche noch machen.
Super Idee!
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag und ganz liebe Grüße Kerstin
So ein toller Post!! ♥
AntwortenLöschenWie doch die Zeit vergeht... ich werde auch immer ganz wehmütig, wenn ich alle Jahr mal an Großelterns ehemaligem Haus vorbeifahre....
Alles Liebe
Christel
*gniiihiiiiihiiiii* ... vor'm Rosenbeet ... das ist sooooooooooooo obersüüüüüüüüss!!!
AntwortenLöschenDieser spitzbübische Ausdruck = einfach unbezahlbar ...
Jonny finde ich natürlich auch ganz toll.
Nee, watt schööön bei Dir ... ich hab's sehr genossen: DANKE!
Alles Liebe,
Petra
Liebe Urte,
AntwortenLöschenach, wie herrlich. Als Ostdeutsche aus dem Norden haben wir ja einen ähnlichen Hintergrund. Auf Rügen gab's auch kein Westfernsehen, und wenn wir (meine Schwester und ich) bei meiner Oma in Tangermünde waren, wurde Ferienprogramm geguckt. Meine Großeltern (Schneiderin und Tischler) hatten ein altes Fachwerkhaus mit urigem Boden (ungedämmt), ich habe noch alles deutlich vor Augen. Und den Duft der Holzwerkstatt in der Nase.
Wir haben zwar nicht in der Platte gewohnt, meine Eltern haben vier (!) Jahre an ihrem eigenen Haus gebaut. Doch die Bilder erinnern mich an meine Kindheit, die ich als unbeschwert erlebt habe. Da es die ganzen Medien nicht gab, waren wir viel draußen und mit Freunden unterwegs. Oder ich habe gelesen, gelesen, gelesen.
Danke fürs diesen schönen Moment der Erinnerung.
Herzliche Grüße
Anke
Guten Morgen Urte, welch schöne Erinnerungen, auch wenn der Ausblick nicht ganz so schön war, wie er es heute bei Dir sicherlich ist. Das mit den Düften kenne ich, erstaunlich! Ich habe vor einem Jahr auch mal Kindheitserinnerungen aufgeschrieben und war sehr erstaunt, was da alles wieder hervorkam - ist bei mir ja noch etwas länger her.... Muss ich mal weiter machen, wenn das R.-B. fertig ist (nie....).
AntwortenLöschenMein letzter Wintergruß!
Rudolf