Auch Sigrun von hillsidegarden.blogspot.de hat sich bereit erklärt einen Rosenpost
für euch zu schreiben. Sigrun ist eine passionierte Gärtnerin mit einem nicht ganz einfachen
Garten in Hanglage. Sie schreibt in ihrem Blog aber auch über ihre vielen interessanten Reisen
und ihre Besuche englischer Gärten, und weckt da bei mir immer wieder neue Sehnsüchte :-)
für euch zu schreiben. Sigrun ist eine passionierte Gärtnerin mit einem nicht ganz einfachen
Garten in Hanglage. Sie schreibt in ihrem Blog aber auch über ihre vielen interessanten Reisen
und ihre Besuche englischer Gärten, und weckt da bei mir immer wieder neue Sehnsüchte :-)
Als wir vor vielen Jahren hierher zogen, war ich eine normale Gärtnerin ohne botanische
Namenskenntnisse, hatte einhundert Rosen im letzten Garten und ganz wenige Stauden,
ich nannte sie damals Pflanzen.
Aber immer wusste ich genau, was meine Pflanzen brauchten, denn dafür habe ich ein Gefühl.
Die hundert Rosen im letzten Garten kamen über Nacht zu mir, nachdem ich mir von GU ein
Rosenbuch, ein kleines, gekauft hatte. Sofort fuhr ich nach Steinfurth und kaufte englische Rosen,
damals das non plus ultra für mich, heute nicht mehr, sie sind zu empfindlich für diese Region.
Dann zogen wir ganz überraschend in ein neues Haus, weit weg vom alten Garten, und ich konnte
kaum etwas mitnehmen, außer vier Töpfen mit Hostas und Geranium macrorrhizum, und genau
diesen Namen werde ich nie schreiben lernen, ich muss ihn immer nachgucken! Es war Winter und
es war gut so – ich fing neu an.
Ein Jahr nach dem Umzug fuhr ich nach England mit einer Reisegruppe um Gärten anzusehen,
meine erste Gartenreise. Ob ihr es glaubt oder nicht, in diesem Moment legte sich in meinem Kopf
ein Hebel um, ich konnte kaum atmen ob all dieser Eindrücke. Nie zuvor hatte ich so viel Schönheit
gesehen. Natürlich war ich schon zuvor oft in England, aber niemals in einem Garten.
Ich war jung, da hat man andere Interessen und kleine Kinder. Ich sah, saugte auf was man mir
bot und lernte, lernte, lernte. Zuhause angekommen, war ich den Koffer in die Ecke und ging mit
Mr. Wonderful in den nahen Gartenmarkt, wo unser Reiseleiter als Leiter tätig war. Wir stopfen
Rosen ins Auto, Rosen und Stauden, und gruben und pflanzten. Noch war ich weit davon entfernt,
ein gescheites Gartenbild hinzubekommen. Aber ich las, schrieb und lernte weiter. Die Rosen haben
eine ganz eigene Faszination. Ich wusste alle Namen der Rosen und der Stauden und weiß sie heute
noch. Denn wie anders kann man sich im Ausland verständigen, als die botanischen Namen zu kennen?
Wir setzten einen Rosenbogen und bepflanzten ihn mit New Dawn zur rechten und dem Rambler
American Pillar zur linken. Dies erwies sich als ungünstig, denn ein Rambler am Rosenbogen ist nicht
die beste Entscheidung, er wächst und wächst und muss andauernd zur Raison gebracht werden.
Wir haben das jedoch im Griff. Heute weiß ich wirklich, wie es geht – und lerne immer noch.
Es gibt so viele neue Stauden, wozu die Hostas gehören. Meine Passion, pflegeleichte Pflanzen,
die jedoch auch von Schädlingen wie dem Dickmaulrüssler angefallen werden können. Die die mich
kennen, wissen, dass ich keine Anarchie im Garten dulde. Es kann nur einen geben, uns oder die
Dickmaulrüssler und drum gießen wir ständig Nemathoden.
Der Garten lehrt uns Geduld, denn nicht jeder Boden ist gleich. Mit schwerem Lehm, der hart ist
wie Beton und einem Grundstück, dass keine Zufahrt hat, kämpfen wir seit vielen Jahren. Am Hang!
Jedes Loch, dass hier gegraben wurde, hat mein Mann von Hand gegraben, schweißtreibend –
und trotzdem oft ohne Erfolg – denn die Rosen sind Tiefwurzler und wir bemerken oft nach einigen
Jahren, dass sie leiden. Wenn wir die Reste ausgraben, sehen wir, dass die Wurzeln geringelt haben
und nicht in die Tiefe können. Mit den Jahren bin ich älter und geduldiger geworden, mit mir und dem
armen Garten, der die Rosen nicht wirklich mag.
Drum gibt es nicht mehr ganz so viele, ich zählte eben im Geist mal durch: Es sind ungefähr 13, ich bin
nicht ganz sicher. Ich ersetze manchmal eine durch eine Sorte, die ich kenne und die sich in Sturm und
Regen am Hang bewährt hat.
Gebeten, meinen – unseren – Garten vorzustellen und evtl. auch von anderen rosigen Dingen zu
berichten, schaute ich in die Schränke und ja, es gibt viel Rosenporzellan, aber nicht nur. Fast all
mein Geschirr hat florale Motive, auch eine Passion von mir. Und weiß natürlich, für alle
Gelegenheiten.
Rosenbücher? Gibt es viele – ich sehe nicht mehr rein, vielleicht kommt auch das einmal wieder,
aber nicht momentan.
Unser Garten hat trockene und feuchte Stellen mit im Frühling sogar stehendem Wasser, da bieten
sich eher Stauden an und ich hab meinen Einklang mit ihnen gefunden.
Die eingefügten Bilder sind aus dem Jahr 2009 und neu aus dem Jahr 2013.
Sigrun